Der Klimaschutz-Ländervergleich von Anfang Dezember 2023 ist ernüchternd: Die Schweiz schafft es erneut nicht in die Top 20.  

Die Gründe für das schlechte Abschneiden überraschen nicht. Der Anteil erneuerbarer Energien im Energiemix ist für die nationale Klimapolitik zu gering. Und daran ändert sich nichts, wenn Bundesrat Rösti die falschen Prioritäten setzt und den Weg für einen Langzeitbetrieb der weltweit ältesten AKWs ebnet. Dabei beträgt das Durchschnittsalter des Schweizer AKW-Parks bereits heute über 47 Jahre, obwohl die Reaktoren ursprünglich für eine Laufzeit von 40 Jahren konzipiert wurden.  

Damit wird der Volkswille nicht respektiert! Das Schweizer Volk hat sich 2017 klar für einen schrittweisen Atomausstieg ausgesprochen.   

Und das Ziel ist klar: Wir wollen die Abhängigkeit von importierten fossilen Energien reduzieren und die einheimischen erneuerbaren Energien stärken. Die Annahme des Klimaschutzgesetzes hat diese Forderung im Juni 2023 bestätigt.  

Denn der langfristige AKW-Weiterbetrieb fordert immer höhere Sicherheitsvorkehrungen. Das wiederum kostet viel Geld und ist nicht betriebswirtschaftlich. Das Abschalten von Mühleberg erfolgte aus betriebswirtschaftlichen Gründen. Das war der einzig richtige Entscheid. Nun muss auch das AKW Beznau vom Netz! Mit den regelmässigen Sicherheitsprüfungen werden nämlich Beträge in Millionenhöhe verschluckt, die beim Ausbau der erneuerbaren Energien fehlen. Klar ist auch: das Versprechen einer sicheren und umweltfreundlichen Nutzung von Atomkraftwerken wurde von der Atomindustrie bisher nicht eingelöst. Sowohl in Bezug auf Sicherheit als auch in ökologischer Hinsicht sind Atomkraftwerke nicht als „sauber“ anzusehen. Von der Uranförderung über die Brennstoffherstellung bis hin zur Reaktorstilllegung und der Entsorgung von Atommüll verursachen sämtliche Prozessschritte gefährliche Umweltbelastungen.   

Im Gegensatz dazu sind erneuerbare Energien sicher, nachhaltig und ökonomisch weitaus attraktiver als Atomenergie. Diese Energieressourcen sind risikofrei, unerschöpflich und bieten volkswirtschaftliche Vorteile im Vergleich zur Nutzung von Atomkraft.  

Folgen wir dem Volkswillen und folgen wir dem Weg der Energiestrategie, Herr Rösti.  

Nur so schafft die Schweiz ein Klima-Ranking in den Top 20!  

Florence Brenzikofer
Nationalrätin BL